Tod | Ausstellung
vom 06. 11. bis 29. 11. 2020 (mit dokumentarischem Katalog)
Einladung zur Vernissage am Freitag, dem 06. 11. ab 19 Uhr
Marion Angulanza • Michael Augustinski • Sandra Becker • Gerda Berger • Ute Deutz
Ute Faber • Ulrich Heemann • Sibylle Hoessler • Susanne Knaack • Ina Lindemann • NÄNZI
Larissa Nod • Gerd Pilz • Jens Reulecke • Franziska Rutishauser • Marianne Stoll
Andrea Sunder-Plassmann • Catrin Wechler • Rolf-Jürgen Windorf • H. H. Zwanzig
Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag 15 -19 Uhr, Samstag – Sonntag 14 -18 Uhr
Wir sind auf der Welt, aber gehören dem Himmel, Dr. Helen Adkin & Dietmar H. Heddram zum Todestag der Bildhauerin NÄNZI am Sonntag, 15.11 um 14 Uhr.
Einladung zur Lesung der Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff aus ‚Von Oben‘ am Totensonntag, dem 22. 11. ab 16 Uhr
Kuration: Franziska Rutishauser
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl individueller Auseinandersetzungen mit Fragen zum Thema Tod.
Der Tod ist das Sicherste im Leben, er ist bereits mit der Geburt angelegt und bildet den Kern unseres Bewusstseins. Sterben ist das Gegenteil von Kontrolle. Fantasie, Angst und Kaltblütigkeit im Umgang mit dem Tod hat immer schon die Glaubensfragen der Menschen geprägt. Vorstellungen eines Lebens nach dem Tod wirken sich enorm auf die Lebensführung aus. Weitreichende Vorstellungen sind tradiert, gekoppelt mit Vorstellungen von Bestrafung oder Belohnung. Manche Menschen glauben, die Toten würden alles miterleben. Gern lässt man sich von Mythen, Geistergeschichten oder Filmen in eine surreale Vorstellung des Tot-Seins entführen, weil die Vorstellung des molekularen Zerfalls und der geistigen Nichtexistenz schwer fällt. Dass der Tod keine Strafe, sondern vielmehr ein Naturgesetz ist, stellte bereits der Grieche Seneca fest.
Der menschliche Umgang mit dem Tod hat so gesehen nicht viel mit dem Sterben selbst zu tun. Es geht vielmehr um das Kultivieren des Überlebens oder des Verlustes, also um psychologische Faktoren der Lebenden. Todesmut gestaltet das Leben anders als Todesangst. Der schwarze Tod war allgegenwärtig und verbreitete Angst und Schrecken, Aberglauben und Schuldzuweisungen. Das Töten ist Teil der Lebenserhaltung, manche Arten verstoffwechseln Pflanzen, manche töten und fressen andere Arten. Seit es Menschen gibt, ist Tod nicht nur Ohnmacht des Sterbens, sondern auch aktives Töten bis hin zu systematischer und industrieller Vernichtung. Dass die menschliche Spezies tödliche Einflüsse auf ihre Um- und damit Lebenswelt hat, veränderte in den letzten Jahrzehnten das Bewusstsein von Menschen.