DIE NEUEN 2023

Ins leere Aug‘ der Sphinx geblickt
15. Juli bis 6. August 2023

Steffen Blunk, Kim Dotty Hachmann, Laura Kärki, Elisabeth Masé, Nele Probst

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 15 bis 18 Uhr
Vernissage: Freitag, 14. Juli, 19 Uhr
Finnisage und Künstler*innengespräch: Sonntag, 6. August,15 bis 19 Uhr

Mit einem Vers aus einem Gedicht von Christian Morgenstern (1871-1914), das offenkundig der künstlerischen Arbeit gilt, eröffnen wir unsere Ausstellung. Das Gedicht ist mit „Der Wissende“ betitelt. Morgenstern, international vernetzt, war ein vorzüglicher Dichter und vorübergehend, zum Broterwerb, sogar Kurator der Berliner Nationalgalerie. Er hat sein Gedicht mit dem provokativeren Vers zum „leeren Auge der Sphinx“ vermutlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts geschrieben. Indirekt stellt er an uns und seine Leser eine Reihe von Fragen, die die meisten von uns recht gut kennen: Sind wir Künstler*innen eigentlich wissend oder sind wir eher verrückt? Produzieren wir unsere meist schwerverkäuflichen Produkte jeweils mit einem Auftrag? Für wen tun wir unsere Arbeit und wozu? Ist unser Tun, ein Spiel, das den Flow und auch Selbstvergessenheit einschließt, vielleicht dennoch sehr wichtig? Und vielleicht ganz besonders sinnvoll? Unsere Werke werden selten verstanden. Morgenstern weiß das, er ist der „Wissende“, wenn er zum Kunstschaffenden schreibt: „Wohl lässt er’s nicht und spielt es fort und treibt es zart und klug und kühn“. 

Künstler*innen, nicht nur heute, nicht nur in Berlin, brauchen eine große Portion Gelassenheit, sie brauchen Mut, Durchhaltewillen, Empfindsamkeit und Intelligenz. Die Antwort auf die Frage der Sphinx kennen wir nicht. Wir machen dennoch weiter. Und lächeln, auch wenn es uns Ernst zumute ist.

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